Die Jagd war in früheren Jahrhunderten dem Adel vorbehalten, besonders die Jagd auf Hochwild war im Rahmen des Jagdregals ein Privileg des Hochadels, doch war sie in vielen Gebieten an Mitglieder der niederen Adelsklassen verpachtet. Doch gewisse, meistens besonders wildreiche Waldgebiete hatten die Fürsten sich als Hofjagdrevier vorbehalten. Zu diesen Gebieten gehörte auch der Grinderwald, der aber damals mehr als dreimal so groß war, wie die heutige Landesforst. Besonders im Westen reichte das Waldgebiet fast bis an die Orte Husum, Groß Varlingen und Schessinghausen heran und ging nahtlos in den Westerbuch über.
In ihren Residenzen unterhielten die jagdliebenden Fürsten spezielles Personal im sogenannten Jägerhof, das für die Betreuung der Jagdausrüstung, Pferde, Hunde und Jagdfalken zuständig war. Zogen die Fürsten dann zur Jagd, wurden sie von einer großen Anzahl dieses Personals begleitet. Da die Hofjagdreviere aber nicht direkt an einer Residenz lagen, errichtete man dort zunächst sogenannte Jagdablager, in denen die Jagdgesellschaft für mehrere Tage oder Wochen eine Unterkunft fand. Auch am Rande des Grinderwaldes, in Linsburg, entstand ein solches, welches vermutlich von Herzog Erich I. oder seinem Sohn Erich II., welche beide im 16. Jahrhundert zeitweise im Schloss „Landestrost“ in Neustadt residierten, errichtet wurde. Der Grinderwald war von dort durch die alte Heer- und Handelsstraße Hannover – Bremen gut zu erreichen, die ja bis 1780 den östlichen Bereich des Waldes durchquerte und dann direkt am Jagdablager vorbei mitten durch den Ort Linsburg und weiter zur Stadt Nienburg führte.
Eine intensive jagdliche Nutzung erfuhr der Grinderwald, als ab 1641 die vier Söhne Herzog Georgs nacheinander die Regentschaft im Herzogtum Calenberg übernahmen. Von der nun zur Residenzstadt erhobenen Stadt Hannover reisten sie regelmäßig für mehrere Wochen mit großem Gefolge zu Jagdaufenthalten nach Linsburg. Da die Regierungsgeschäfte dann von dort aus erledigt werden mussten, gehörten zum Gefolge auch die wichtigsten Mitglieder der Regierung. Auch Gesandte des Kaisers in Wien oder des franz. Königs Ludwig XIV. hatten zu Verhandlungen die beschwerliche Reise nach Linsburg anzutreten. Den mitgereisten Damen des Hofes gefielen die Jagdaufenthalte des Hofes aber weniger und so schreibt Herzogin Sophie, die Ehefrau Ernst Augusts, des jüngsten der 4 Brüder: „Alhir sein wir in einer ser grossen Wildernus, da ich wenig früde habe, als die ich mir selber gebe.“
Nachdem Kurfürst Georg Ludwig 1714 den englischen Thron erbte und als König Georg I. überwiegend in London residierte, erfolgen nur noch wenige Jagdaufenthalte von ihm und seinem Sohn König Georg II. im Grinderwald.Der ab 1760 regierende König Georg III. besuchte sein Kurfürstentum Hannover aber nie und ließ aus Kostengründen die Gebäude der ab 1685 zum Jagdschloss erweiterten Anlage in Linsburg auf Abriss verkaufen.
Trotz der nun geringeren Wildbestände wurde ein geordneter Waldbau aber erst möglich, als man im Rahmen der 1851 abgeschlossenen „Generalteilung“ die Huterechte der Bauern abgelöste. Diesen wurde als Ersatz ein Teil des Waldes zugewiesen, den sie sich roden und urbar machen konnten. Als Grenzen zum restlichen Wald wurde ein Wall aufgeworfen, der teilweise heute noch vorhanden ist. In Folge der Unruhen von 1848 erlosch zudem das Jagdrecht des Adels auf dem Eigentum der Bauern. Diese mussten dafür aber eine einmalige Ablösesumme zahlen, die im Falle der Linsburger Bauern rund 150 Taler betrug.
Modell des ehemaligen Jagdschlosses