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Historischer Linsburger Dorfrundgang

Der Linsburger Ortsteil
„Meinkingsburg“

Die Geschichte des eingezäunten und bewachten Kriegsgefangenenlagers begann im Frühjahr 1940 mit der Errichtung einer etwa 80m x 20m großen Baracke, in der bis August 1941 zunächst Franzosen und Belgier untergebracht waren, die in den umliegenden Dörfern zur Arbeit eingesetzt wurden. Die Versorgung dieser ersten Gefangenen mit Lebensmitteln war knapp ausreichend, wie eine Kommission des Internationalen Roten Kreuzes bei einer Inspektion im Jahre 1941 feststellte.

Ab September dieses Jahres erfolgte dann eine Belegung mit etwa 300 russischen Kriegsgefangenen. Etliche von ihnen wurden täglich zur Arbeit auf Höfe der Umgebung eingeteilt und mussten zu Fuß dorthin marschieren. Die Mehrheit verrichtete Waldarbeiten im Grinderwald. Durch Unglücksfälle, aber vor allem durch vollkommen unzureichende Ernährung, überlebte ein Teil der Russen die dortigen Arbeitseinsätze nicht, wovon der sogenannte „Russenfriedhof“ im Grinderwald zeugt. Auf ihn bettete man nach Kriegsende auch noch in Schneeren und Stöckse verstorbene Russen um.

Als Anfang April 1945 die englischen Truppen die Weser überquerten, löste man das Lager auf und die Gefangenen mussten Richtung Steimbke abmarschieren. Da dazu nicht mehr alle in der Lage waren, hatten die Linsburger zu deren Abtransport drei Pferdefuhrwerke zur Verfügung zu stellen. Der 8. April 1945 wurde der schwärzeste Tag in der Geschichte Meinkingsburgs, als es hier zu Kämpfen zwischen deutschen und englischen Truppen kam.

Die Folgen waren fürchterlich. 21 deutsche Soldaten, eine junge Frau, ein Kind und sieben englische Soldaten fanden den Tod und viele Haus- und Hofstellen brannten vollkommen ab. An ein Löschen während der Kämpfe war nicht zu denken und auch aus dem Ort Linsburg war keine Hilfe zu erwarten, denn auch dort brannten zahlreiche Gebäude. Trotz der schwierigen Nachkriegszeit wurden bis auf die Windmühle und die Baracke alle Gebäude nach und nach wieder aufgebaut.

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