Es ist nicht bekannt, was zuerst da war: die alte Fernstraße, an der Sie jetzt wieder stehen und an der sich dann ein erster Linsburger angesiedelt hat, oder eine Ansiedlung, die dann über Pfade und Wege allmählich mit den Nachbaransiedlungen verbunden wurde und wo sich aus einem dieser Wege dann die Fernstraße entwickelte. Wie dem auch sei, der Ortsteil „Berg“ dürfte am ersten besiedelt worden sein, denn hier lagen fast alle Meierhöfe. Wenn es in Linsburg ähnlich war, wie in den Nachbarorten Husum und Wenden, so lagen vermutlich vor dem 30jährigen Krieg alle Höfe eng beieinander in diesem Ortsteil.
Diese enge Bebauung mit den damaligen strohgedeckten Gebäuden war im Falle eines Brandes verheerend, denn dieser ließ sich meistens nicht auf ein Gebäude begrenzen. Solche Brandkatastrophen, die fast den ganzen Ort vernichteten, ereigneten sich 1774 in Husum und 1857 in Wenden, was dazu führte, dass man die neuen Hofstellen in größerem Abstand zueinander errichtete. Da der Ort Linsburg während des 30jährigen Krieges bis auf 2 Hofstellen total niedergebrannt wurde, werden auch hier die neuen Hofstellen in größerem Abstand zueinander wieder aufgebaut worden sein und so könnten die ersten Ansiedlungen im Ortsteil „Insel“ erfolgt sein.
Der sich durch den Ort schlängelnde Dorfbach mit den angrenzenden Wiesen trennte diese beiden Ortsteile, - ab wann sie dann durch eine erste Brücke verbunden wurden, ist leider nicht überliefert. Bis dahin musste der Bach mittels einer Furt überwunden werden, deren Lage heute noch erahnt werden kann. Über den Ortsteil „Insel“ führte bis 1839 die ausschließliche Verbindung zum Kirchdorf Husum und die anderen westlichen Nachbarorte, bis dann von der Ortsmitte aus ein neues Teilstück der heutigen Hauptstraße gebaut wurde.