Der neben der alten Fernstraße wichtigste Weg für die Linsburger war der Kirchweg zum Nachbarort Husum, denn der regelmäßige Kirchgang war für die sehr gläubigen Menschen der damaligen Zeit wichtig. Er führte auch für die Bewohner der Ortsteile Grund und Heidloh bis 1839 über den Ortsteil Insel, was für sie ein bedeutender Umweg war. Nur Fußgänger konnten über den „Kirchsteig“ zwischen den Höfen mit der Hausnr. 2 und 8 eine Abkürzung nehmen. Der Damm, mit dem dabei auf beiden Seiten des Dorfbachs die feuchten Wiesen passiert werden konnten, ist auch heute noch zu erkennen.
Um der seit der Auflösung der Jagdschlossanlage in den südlichen Ortsteilen erheblich gewachsenen Bevölkerung den Weg zu den westlichen Nachbarorten zu verkürzen, könnte der vollkommen neue Straßenverlauf geschaffen worden sein. Beginnend am 1828 erbauten neuen Schulhaus wurde ein Damm zu beiden Seiten des Dorfbachs aufgeschüttet und eine Brücke gebaut. Eine für den Ort bedeutende Baumaßnahme, die dann 1839 fertiggestellt wurde und erst nach 1863 in Richtung auf den 1847 in Betrieb genommenen Bahnhof verlängert wurde. So ist die heutige Hauptstraße eine geschichtlich relativ junge Straße, denn sie hat keinen historischen Ursprung.
Wie wichtig und scheinbar auch einträglich an der anfangs noch unbefestigten neuen Chaussee Rastmöglichkeiten waren, sieht man daran, dass außer dem 1782 von Gastwirt Meinking errichteten Krug am Kirchweg nach Husum, auch der „Aschenkrug“ bei Eilvese, der „Schneerener Krug“ bei Schneeren und auch ein Krug in Langendamm erbaut wurden. Besonders die Gespanne der schweren Frachtfuhrwerke bedurften nach der Überquerung des hügeligen Grinderwaldes einer Ruhepause. Meinking war in der Lage, ein für die damalige Zeit großzügiges Gebäude zu errichten, da er das Baumaterial günstig aus dem Abriss der Jagdschlossanlage erwerben konnte.