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Historischer Linsburger Dorfrundgang

Die Heidloh

Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes Linsburg im Jahre 1203 handelt von kirchlichen Abgaben, die einige Bauern leisten mussten. Auch in den folgenden Jahrhunderten blieb der Ort ein reines Bauerndorf, welches langsam auf 21 Hofstellen anwuchs. Eine Aufstellung von 1628 listet die vor dem Beginn des 30jährigen Krieges vorhandenen Hofstellen mit der jeweiligen Höfeklasse auf. So gab es die 6 alten Meierhöfe, 7 Kötnerhofstellen, die später hinzugekommen waren und 8 Brinksitzerhofstellen, die sich nach und nach am Brink, dem Rand des Dorfes angesiedelt hatten und nur wenige Flächen besaßen.

Zwischen diesen Höfeklassen gab es anfangs große Unterschiede in der Flächenausstattung und daher auch in der Höhe der vielfältigen Dienste und Abgaben, die sie dem Grundherren leisten mussten. Nur bei einem der Brinksitzerhöfe war der Grundherr die Kirche, bei allen anderen Höfen war das der jeweilige Fürst, vertreten durch den Amtshof in Wölpe. Am belastendsten war sicherlich der Dienst an diesem Amtshof, denn dort hatten die Meierhöfe jede Woche einen Tag mit einem Pferdegespann für die dortige Landwirtschaft zu arbeiten. Die Kötner hatten jede Woche einen Tag Handdienste zu verrichten und von den Brinksitzern wurde das jede zweite Woche gefordert. Dabei wurde keine Rücksicht auf die eigene Landwirtschaft der Dienstpflichtigen genommen.

Auch für das Jagdschloss mussten immer wieder Dienste geleistet werden, sie reichten von der Beschaffung von Brennholz, dem Treiberdienst bei den üblichen Jagden, der Überbringung von Briefen nach Hannover bis zum Reinigen der herrschaftlichen Gemächer. Ein besonderer Dienst, der vor allem im 17. und 18. Jahrhundert oft gefordert wurde, war die Teilnahme als Treiber bei Wolfsjagden. Da dann immer sehr große Gebiete abgetrieben wurden, dauerte solche Jagd meistens mehrere Tage und die Treiber hatten sich daher immer mit Proviant für 3 Tage zu versehen. Durch alle diese Dienst und eine große Zahl von Abgaben war im ausgehenden Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit ein ertragreiches Wirtschaften auf den hiesigen leichten Geestböden kaum möglich und erst die gegen den Widerstand des Adels durchgeführte sogenannte „Bauernbefreiung“ brachte zu Beginn des 19. Jahrhunderts endlich Abhilfe.

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