Der nach dem Tod seines Bruders Johann Friedrich 1679 zum Herzog von Hannover (ehemals Calenberg) gewordene Ernst August war sehr machtbewusst und strebte die Ernennung zum Kurfürsten durch den Kaiser in Wien an. Die zunächst 7, nach dem 30jährigen Krieg dann 8 Kurfürsten, waren die mächtigsten Fürsten im Reich und nur sie durften den Kaiser wählen. Vielleicht war dieses Streben nach Rangerhöhung der Anlass, das bisherige Jagdablager in Linsburg deutlich zu vergrößern, um auch hier mehr höfische Pracht zu entfalten.
So entstanden ab 1685 in nördlicher Verlängerung der bisherigen Anlage 9 weitere Gebäude, die sich aus 3 zweistöckigen Repräsentativbauten für den Fürsten und seinen Hofstaat sowie 6 Wirtschaftsgebäuden zusammensetzten. Von letzteren hatten der Marstall und das Wagenhaus bedeutende Ausmaße, die die Wichtigkeit der Pferde für einen Fürstenhaushalt verdeutlichten. Sie dienten diesem nicht nur als Reit- und Kutschpferde, sondern waren als Zugpferde für den Transport der vielen Gerätschaften und Waren, mit denen der Hofstaat zu den mehrwöchigen Jagdaufenthalten anreiste, von besonderer Wichtigkeit.
Als der Kurfürst Georg Ludwig dann 1714 die englische Krone erbte und mit seinem Gefolge nach London übersiedelte, begann die Zeit der sogenannten Personalunion, während der die Welfen sowohl britische Könige als auch Kurfürsten von Hannover waren. Georg Ludwig, der nun zum König Georg I. geworden war und auch sein Sohn König Georg II. besuchten ihr Kurfürstentum noch regelmäßig und machten dann auch hin und wieder in Linsburg Station, doch meistens lag das Jagdschloss in einer Art Dornröschenschlaf. So fand man für den Marstall und das Wagenhaus bald eine andere Nutzung, denn als König Georg II. 1740 nach Linsburg kommen wollte, wurde der Schlossverwalter angewiesen, die vom hannoverschen Militär dort untergebrachten Munitions- und Lazarettwagen vorübergehend anderweitig unterzubringen, zur Not in einem Waldstück, aber mit Bewachung.