Auf wenig Gegenliebe im Ort Linsburg dürfte die Entscheidung Herzog Ernst August' gefallen sein, das alte Jagdablager um 9 weitere Gebäude im nördlichen Anschluss zu erweitern. Mussten doch dafür von den Höfen Flächen abgetreten werden, was beim Hof mit der späteren Hausnr. 5 dazu führte, dass er von der Klasse der Meierhöfe in die Klasse der Kötnerhöfe herabgestuft wurde. Um 1690 dürften die neuen Gebäude fertig geworden sein und die ganze Anlage wurde künftig „Jagdschloß“ genannt. Von den 3 Hauptgebäuden auf dem Pfefferberg wurde das mittlere Haupthaus „Das neue Schloß auf der Höhe“ genannt, östlich davon stand „Der rechte Flügel für Ihre Majestät“ und links davon „Der linke Flügel oder Prinzenhaus“.
Die Innenausstattung dieser 3 Häuser war sehr aufwendig, wie aus späteren Inventarlisten hervorgeht. Ernst August hatte nun in Linsburg eine repräsentative Anlage, die sich mit den anderen Fürstenhöfen messen konnte. Durch den Einsatz erheblicher finanzieller Mittel und der Überlassung von Truppen für die Kriege des Kaisers in Wien, erreichte es Ernst August im Jahre 1692 endlich, dass ihm der Kaiser den Rang eines Kurfürsten verlieh. Als neuntes Kurfürstentum stieg Hannover damit in die Riege der bedeutendsten deutschen Fürstentümer auf. Auch Kurfürstin Sophie dürfte diese Rangerhöhung gefallen haben, war sie doch als Enkelin des englischen Stuartkönigs Jakob I. immer stolz auf diese königliche Abstammung.
Letztendlich war es diese Abstammung Sophies, die schließlich zur Aufgabe und zum Abriss der Linsburger Jagdschlossanlage führte. Denn um eine katholische Thronfolge in England zu verhindern, hatte das dortige Parlament 1701 entschieden, Sophie als Angehörige der protestantischen Stuartlinie zur Thronfolgerin zu erklären, falls die dortige Linie ohne Nachkommen versterben sollte. Im Sommer 1714 trat mit dem Tod von Königin Anna dieser Fall dann ein, doch Sophie konnte die Thronfolge nicht mehr antreten, denn sie war schon einen Monat vor Königin Anna verstorben.
So erbte nun ihr ältester Sohn Georg Ludwig den Thron in London. 1698 war er nach dem Tod seines Vaters Ernst August schon Kurfürst geworden und nun wurde er nach der Übersiedlung nach London zusätzlich als König Georg I. zum Doppelregenten über das Königreich Großbritannien und das Kurfürstentum Hannover. Jedoch besuchten er und auch sein Sohn und Nachfolger Georg II. ihr Kurfürstentum noch oft und weilten dann auch mehrmals in Linsburg. Der 1760 zur Regentschaft gekommene Georg III. besuchte sein Kurfürstentum aber nie und gab dann den 1775 begonnenen Abriss der Jagdschlossanlage in Auftrag, da ihm die Unterhaltung der vielen Gebäude zu kostspielig war. Somit endete die höfische Zeit für Linsburg.
Eine besondere Rolle spielte das Jagdschloss in der Liebesaffäre der Ehefrau Georg Ludwigs, Sophie Dorothea, mit dem in hannoverschen Diensten stehenden Offizier Philipp Christoph Graf Königsmark. Dieser nutzte 1693 einen Jagdaufenthalt des hannoverschen Hofes in Linsburg, um sich am späten Abend des 28. Juni mit Hilfe eines Kammerfräuleins unbemerkt in die Gemächer Sophie Dorotheas zu schleichen. Hier verbrachten die beiden Liebenden nun die nächsten 24 Stunden, bewacht und versorgt von dem treu ergebenen Kammerfräulein. So ein Zusammensein war am Hof in Hannover kaum möglich, daher werden diese 24 Stunden von Historikern auch als Höhepunkt dieses Liebesverhältnisses gesehen. Durch abgefangene Briefe wurde das verbotene Liebesverhältnis aufgedeckt und Graf Königsmark verschwand daraufhin eines Nachts spurlos, seine Leiche wurde nie gefunden. Sophie Dorothea wurde schuldig geschieden und für den Rest ihres Lebens ins Schloss Ahlden verbannt, wo sie vereinsamt und vergessen 1726 als „Prinzessin von Ahlden“ verstarb.